Die Eliten der Aktale* sind die Leistungsträger
in allen gesellschaftlichen Tätigkeitsbereichen. In jedem Wirkungsbereich
gibt es Eliten. Die Vorstellung einer gesellschaftlichen Elite (und
sei es die unausgesprochene Vorstellung, daß die eigentliche
Elite der Moderne* die Künstler
seien) ist ein Aspekt, der die Antiquiertheit der Moderne bezeugt.
Mit der Auflösung von ständischen Strukturen, Berufsgenossenschaften,
industriellen Hierarchien und einer durch Kreativabwehr in diesen
notwendig solipsistisch orientierten Künstlerschaft werden
traditionelle Eliteideale obsolet. In der Aktale*
wird das Eliteideal* nüchtern.
Die Zeit, in der man sich in "elitärem Denken" an
Auserwählten berauschte, die dies aufgrund ihrer Abstammung
oder ihres Geldes oder göttlicher Schickung waren, ist vorbei.
In der Aktale ist Auswahl - Formationsbildung*
- ein temporäres Geschehen*.
Es gehört zu den Kompetenzen in der Aktale, sich zur Auswahl
anzubieten. Doch dies geschieht nicht marktschreierisch, nicht durch
Reklame oder Werbung, auch nicht durch Vorgauklung eines Scheins.
Es geschieht dadurch, daß ein Akteur*
sein Ding macht und sich dadurch anderen Akteuren als einer anbietet,
mit dem es möglich ist, gemeinsame Sache zu machen. (Weshalb
übrigens Werber unter ihresgleichen die größten
Erfolge feiern und in Vorbereitung von Marketingkongressen den größten
Enthusiasmus* entfalten.)
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