Projektepochen
 
 
 
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Die Antike wurde zur Antike, als man die Seereisen des Odysseus als "Irrfahrten" anzusehen begann.

Die Moderne* wurde zur Moderne, als sie als Ziel das Neue* als solches bestimmte und den entsprechenden Kurs einschlug.

Die Aktale* zieht in ihrem Kielwasser die Postmoderne, Moderne und Antike mit, wie die Postmoderne die Moderne und die Antike, und wie die Moderne die Antike.

Aber auch hier zieht eins das andere noch ganz anders nach sich: So zieht die Post-moderne die Aktale nach sich, weil sie weder Moderne noch Antike hinter sich lassen kann. Und was die Aktale* nach sich zieht, wird sich zeigen, falls die Akteure* ihrer Handlungsprozesse nicht Schiffbruch erleiden.

Doch mit jeder Formationsleistung*, mit jeder Prozeßdokumentation, mit jedem Pro-jektergebnis stärkt sich die Triftigkeit der Vermutung, das ein aktales Projekt ein anderes nach sich zieht – und daß Antike, Moderne und die Schwellenzeit der Post-moderne selbst nichts anderes sind als Projekte, die sich von anderen jeweils ihnen zeitgenössischen nur dadurch unterschieden, daß sie große Beträge an Aufmerk-samkeit absorbieren und akkumulieren, die Welt in Handelnde und Zuschauer auf-teilen und sich selbst als einzig beachtenswertes Tun anpreisen konnten, weil ein kleiner und partikularer Blickwinkel der Welt mit der Sonne verwechselt wurde, um die (oder ihre logischen Substitutionen) sich präaktal alles zu drehen scheint. Aus aktalem Blickwinkel sind es Projekte, die Epoche* machen.