Wertschöpfung, Wertsetzung, Wertschaffung, Wertbildung
in der Moderne* sind Unterscheidungen,
die die Frage des Entstehens von Werten betreffen, unscharf. "Wert"
ist als Bezeichnung nur sehr schwer auf den Begriff zu bringen.
In der Industriegesellschaft*
gelingt es dennoch durch Konzentration von "Wertschöpfung"
auf ökonomische Prozesse. Anders fomuliert: alle Werte (ethische,
soziale, politische, ästhetische, individuelle, gesellschaftliche
etc.) erfahren in der Industriegesellschaft einer Orientierung am
Tauschwert, also am Geld.
In der Informationsgesellschaft*
ist der Geldwert ein Wert unter anderen. Er vermag zwar Wertentstehungsprozesse,
also die Schaffung von Wertformen, zu orientieren*.
Doch dies ist nicht die vorherrschende Orientierung, die andere
Orientierungsmöglichkeiten überformt. Vielmehr ist es
charakteristisch für eine aktale Orientierung, in jedem Projekt
die Frage zu stellen, um welche Werte es sich dreht und welche Werte
in ihm geschaffen werden und durch es verfügbar werden.
Mit anderen Worten: Eine aktale Orientierung fokussiert sich auf
Tausch und Gebrauch unter Einbezug situativer Nutzungs- und Rahmenbedingungen,
also im Rahmen einer die Unterschiede bewahrenden Vermittlungsethik.
Die Reduktion von Projekten auf die Schaffung geldwerter Vorteile
ist ein konzentrativer Reduktionismus, der zum Untergang der Industriegesellschaft
beigetragen hat.
|